New York, zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Die Schicksalslinien dreier Menschen und ihrer Familien treffen hier aufeinander: Der schwarze Ragtime-Pianist Coalhouse Walker Jr. verlangt nach Gerechtigkeit und gesellschaftlicher Anerkennung, wird jedoch zum Opfer von rassistischer Gewalt und driftet schließlich selbst in die Illegalität ab. Der jüdische Einwanderer Tate versucht, in der Neuen Welt Fuß zu fassen und den amerikanischen Traum vom »Tellerwäscher zum Millionär« wahr werden zu lassen. Und eine Mutter sehnt sich nach Liebe und Geborgenheit, für die sie sogar ihr Zuhause im vornehmen Vorort New Rochelle hinter sich lassen würde. Begleitet von Ragtime Musik sind sie alle auf der Suche nach einer besseren Zukunft.
Ragtime wurde am 8. Dezember 1996 in Toronto uraufgeführt, dann in Los Angeles (1997), New York (1998) und London (2003) inszeniert. In Braunschweig fand unter dem Regisseur Philipp Kochheim die deutsche Erstaufführung statt.
| Musikalische Leitung | Georg Menskes |
| Regie | Philipp Kocheim |
| Choreografie | Kati Farkas |
| Bühne | Thomas Gruber |
| Chor | Janna Motter |
| Dramaturgie | Christian Steinbock |
| Regieassistenz | Janna Meder |
| Kostümassistenz | Sarah Methner Henriette Hübschmann |
| Fotos | Volker Beinhorn |
| Coalhouse Walker jr. | Alvin Le-Bass |
| Sarah | Patricia Meeden |
| Vater | Mike Garling |
| Mutter | Monika Staszak |
| Jüngerer Bruder | Markus Schneider |
| Tateh | Randy Diamond |
| Emma Goldman | Sonja Tièschky |
| Evelyn Nesbit | Nathalie Parsa |
| Harry Houdini | Philipp Georgopoulos |
| Booker T. Washington | Darrin Lamont Byrd |
| Großvater | Tadeusz Nowakowski |
| Junge | Peter Peiner Fabian Zöller |
| Mädchen | Johanna Terschlüsen Vivien Zöller |
| Sarahs Freundin | Tina Ajala |
| Harlem Ensemble | Tina Ajala, Nina Baukus, Denise Obedekah, Dapheny Oosterwolde, Dominik Doll, Gavin-Viano Fabri, OJ Lynch, Valentino L.McKinney |
| J.P. Morgan | Leszek Wos |
| Richter / Mann | Georg Michalkov |
| Admiral Peary/ Feuerwehrmann | Aleksandr Bukreev |
| Anwalt/ Reporter | Andreas Sebastian Mulik |
| Harry K. / Bürokrat / Polizist / Reporter | Marcellus Mauch |
| Willie Conklin / Stanford White / Polizist | Sebastian Matschoß |
| Feuerwehrmann / Regieassistent | Romuald Jasinski |
| Henry Ford / Charles S. Whitman / Passant | Krysztof Gasz |
| Feuerwehrmann | Uwe Hornecker |
| Fürsorgebeamtin | Ilse Timmer |
| Chor des Staatstheaters Braunschweig | |
| Staatsorchester Braunschweig | |
| Statisterie |
Es wird nie mehr so sein wie zuvor
Mit enormem Aufwand bringt das Staatstheater Braunschweig das Broadway-Musical "Ragtime" zur deutschen Erstaufführung. Und das Ergebnis ist schlichtweg großartig. (...) Regisseur Philipp Kochheim kann für die große Inszenierung, die bis ins Kleinste durchdacht ist, auf ein sehr homogen zusammengecastetes Ensemble mit vielen Gästen zurückgreifen, das von Mathilde Grebot üppig und sehr authentisch eingekleidet worden ist.
Tolle Ensemble-Leistung
Philipp Kochheim setzte die vielen kleinen Episoden, die sich kaleidoskopartig aneinander reihten, detailfreudig gekonnt in Szene und bildete durch die Einführung in die Handlung der vielen unterschiedlichen Personen(...) Zum zügigen Ablauf baute Thomas Gruber ein praktikables Bühnenbild, das durch wenige Hänger und stets auf leichten Rollen laufendes Mobiliar schnell zu verändern war. Darauf waren die passenden Kostüme von Mathilde Grebot abgestimmt: Plakativ in Hell gehalten die Upper-class-Familie, dunkle Farben für die gerade ankommenden jüdischen Einwanderer und warme Töne für das Harlem-Ensemble der Afro-Amerikaner.
Endlich mal ein gutes, neues Musical
Philipp Kochheim erzählt in seiner positiv konservativ zu nennenden Regie die Geschehnisse klar und deutlich, also im besten Sinne werkdienlich. (...) Nicht, das das angenehm stilisierte Bühnenbild von Thomas Gruber wenig darstellt, es drängt sich nur nicht auf, sondern läßt den Darstellern und Tänzern den Raum, die Hauptsache der Aufführung zu werden, genau wie Mathilde Grebots wunderschöne, historische Kostüme dieser Zeit. Es greift einfach alles ineinander.
Musical gegen Rassismus
Obwohl sie in New York, 1906, spielt, bietet die deutsche Erstaufführung des 1996 im kanadischen Toronto uraufgeführten Broadway-Musicals „Ragtime“ ein wahrlich üppiges Bouquet knallhart aktueller Themen – ohne dass Philipp Kochheim auch nur einmal darauf besonders hinweist. (...) Mit der historisierenden, von Dokufilmzuspielungen kommentierten Kostümpracht und dem in jeder Szene detailfreudigen bis überbordenden Bühnenbildprunk (...) lassen sich all die Problemlagen dem klassischen Samstagabendmassenpublikum wohl einfacher vermitteln als mit interaktiven Performances und Experten des Flüchtlingsalltags. Auch wenn unser Hier und Heute mit dem Handlungsort zur Handlungszeit kaum zu vergleichen ist.



























































































